Raum im Raum SCSH08

SCSH08

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Projektinfos

SCSH08

Nach etlichen Jahren erfolgloser Suche nach einem eigenen Häuschen entschlossen sich die Bauherren, eine 4-köpfige Familie, in ihrer attraktiv gelegenen Eimsbütteler Altbauwohnung zu bleiben. Das gesparte Geld sollte stattdessen in die „Nachverdichtung“ und Neuorganisation ihrer Mietwohnung investiert werden, die als zu klein empfunden wurde.

Das ehemals von den Kindern gemeinsam genutzte Kinderzimmer wird nun von der Tochter alleine bewohnt, wohingegen der Sohn das ehemalige Elterschlafzimmer bezog. Die Eltern dahingegen schlafen nun im ehemaligen Esszimmer, das als En-Suite-Raum dem Wohnzimmer angegliedert ist. Eines der Hauptprobleme blieb jedoch noch stets ungelöst: das Defizit an Abstellflächen. Zur Linderung dieser Problematik wurde SCSH08 entwickelt.

SCSH08 fasst Bett, Abstellraum, Kleiderschrank, Bücherregal in einem raumbildenden und demontablen Objekt zusammen. Es schafft 6,5 m3 zusätzlichen, dringend benötigten Stauraum, bietet ein großes Bett mit zwei „Nachttischen“ und dient als Beleuchtungselement. Die hinterleuchtete Regalklappe und die Tür zum Abstellraum bestehen aus einem opaquen Polycarbonat Wabenkern-Paneel. Zusatzfunktionen wie Kletterwand, Magnetboard, Klapptisch oder Garderobe können problemlos nachgerüstet werden und sind keineswegs auf die Nutzung durch Kinder beschränkt.

Ein „Einbreiten“ nach innen ist oft also die attraktivere und genügsamere Alternative zum Ausbreiten in den Speckgürtel. Nachhaltiger ist dies ohnehin - es macht wenig Sinn, ein Niedrigenergiehaus in den Vororten zu beziehen um dann jeden Tag wieder mit dem Auto in die Stadt fahren zu müssen. Zumal dann neben dem Aufbau eines neuen sozialen Umfeldes auch der Wechsel von Kindergarten und Schule erschwerend hinzukommt.

Abgesehen von allen soziologischen, pragmatisch-funktionalen und finanziellen Erwägungen erfüllen die SCSHs noch einen aus falscher Bescheidenheit oft unterrepräsentierten Aspekt: sie sind nicht nur „Kind“ des Architekten (zusammen mit Bauherr und Tischler), sondern zu guter Letzt auch „wanna haves“ der stolzen Bewohner, die sich täglich daran erfreuen können.

Gelingt diese Konstellation, ist in jedem Detail der Spaß aller Beteiligten am gemeinsamen Projekt spürbar.

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